
Saehrendt, Christian:
Der Stellungskrieg der Denkmäler
Kriegerdenk-mäler im Berlin der Zwischenkriegs-zeit (1919–1939)
Dietz Verlag 2004
Euro 29,80
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Der Stellungskrieg der Denkmäler:
Kriegerdenkmäler im Berlin der Zwischenkriegszeit (1919–1939)
Die Konflikte um die Kriegerdenkmäler in der
Zwischenkriegszeit zeigen: Zu tief waren die Gräben, die Krieg,
Niederlage, Revolution und Republikgründung gerissen hatten, als dass
ein gemeinsames Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges möglich
gewesen wäre.
Denkmäler sicherten im wechselhaften und flüchtigen
politischen Alltag der Weimarer Republik dauerhafte Präsenz: Sie
suggerierten Raumkontrolle, markierten Ansprüche, setzten ideologische
Hoheitszeichen. Besonders die Erinnerung an die Gefallenen diente einer
politisch und sozial zerklüfteten Gesellschaft zur Beschwörung
nationaler Gemeinschaft. Uneinigkeit und Individualismus sollten in
gemeinsamen Kulthandlungen und mit Hilfe neuer Kultbauten, Denkmäler und
Versammlungsstätten überwunden werden. Doch gerade im Streben nach
Sinngebung und Gemeinschaft zeigte sich eine tiefe politische
Zerrissenheit: Jedes Lager deutete den Sinn des Massensterbens anders.
Die Fragen der interdisziplinären Untersuchung sind - denkt man an die
Gestaltung der Neuen Wache und des Olympia-Geländes in Berlin - überaus
aktuell: Welche politische Funktion hatten die Denkmäler und die sich
daran entzündenden Konflikte? Bevorzugten unterschiedliche politische
Lager bestimmte künstlerische Formen und Materialien? Was wurde nach
1945 aus den Denkmälern? Wie kann man heute mit ihnen umgehen?
Saehrendt, Christian, geb. 1968, Dr. phil., lebt
als bildender Künstler und kunstwissenschaftlicher Autor in Berlin. 2002
Promotion über Ernst Ludwig Kirchner an der Ruprecht-Karls-Universität
zu Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Kunst und Politik
im Europa der Zwischenkriegszeit.
Neu erschienen:
Christian Saehrendt, Steen T. Kittl:
Das kann ich auch! Die Gebrauchsanweisung für moderne Kunst
DuMont Verlag 2007, 220 Seiten mit 50 Abb., Euro 14,95
Roter Wedding, Rosa und Karl:
Geschichtstourismus auf den Spuren des Kommunismus in Berlin
Berlin war als klassische Industriemetropole des 20. Jahrhunderts eine
derjenigen europäischen Städte, die von der radikalen Arbeiterbewegung
am stärksten geprägt wurde. Wer heute nach den Spuren dieser turbulenten
Zeit sucht, nach baulichen Überresten, Denkmälern oder Museen, wird
hauptsächlich im Osten fündig...
Ein wachsender Geschichtstourismus auf den Spuren des Nationalsozialismus:
Die Stadt als Freilichtmuseum
Berlin verfügt über eine Vielzahl von
authentischen Stätten der nationalsozialistischen Geschichte. Obwohl
Berlin nie Hochburg des Nationalsozialismus war, sorgte seine
Hauptstadtfunktion für eine beispiellose Zusammenballung von
Kultarchitektur, Funktionsbauten und politischen Entscheidungszentren
des "Dritten Reiches." Diese Objekte sind zum großen Teil im Krieg
zerstört worden. Was sich erhalten hat, wurde teils museal aufbereitet,
teils neuen Nutzungen ausgesetzt...
hagalil.com
24-07-06 |