Die Terroristen-jägerin
Wie ich das Netzwerk des islamistischen Terrors aufdeckte
C. Bertelsmann,
München 2003,
Euro 22,90
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Die Flut der Darstellungen über
islamischen Terrorismus, unter denen sich die Tische des Handels zu
biegen beginnen, ist um eine weitere bereichert worden. "Die
Terroristenjägerin" ist indessen nicht nur irgendein weiteres Buch, das
wie viele andere lediglich von anderen abschreibt. Hier tritt jemand
auf, der die intimen Vernetzungen der islamistischen Organisationen,
ihre ungeheure Gewaltbereitschaft und Finanzkraft sowie die kongeniale
Inkompetenz der westlichen Behörden bestens überschaut.
Gerade aus diesem Grund erscheint das Buch ohne Nennung
des Autors. Es handelt sich um eine Frau, die wir Judith nennen wollen,
nicht weil sie wie ihre biblische Namensgeberin die Fähigkeit hätte, mit
dem Kopf ihres Feindes herumzulaufen, sondern weil sie die "Fratze"
ihres monströsen Gegners, des US-amerikanischen, extrem
antijudaistischen Islamismus enthüllt. Judith entstammt einer
jüdisch-irakischen Kaufmannsfamilie, die ihren Vater verliert, weil er
gute Kontakte zu hochgestellten Leuten hat, was in Systemen wie dem des
Saddam Husayn leicht als "Spionage" ausgelegt werden kann. Er wird
öffentlich hingerichtet, die Familie flieht unter dramatischen Umständen
in den Iran und weicht von dort weiter nach Israel aus. Judith studiert
Nahostpolitik, heiratet und wandert unter dem Eindruck der
Golfkrieg-Raketen in die USA aus.
Als Schülerin hatte sie ihr Talent für die
Schauspielerei und Verkleidung entdeckt, das ihr zusammen mit ihren
Sprachkenntnissen zugute kommt. Sie arbeitet als Rechercheur und
Profiler in einer Einrichtung, die Wort- und Bildmaterialien über
islamistische Vereine auswertet. Mit enormem Einsatz und Mut bringt sie
eine neue Transparenz in die Führungsstrukturen und Vernetzungen des
amerikanischen Islamismus. Als Muslimin verkleidet, mit Aufnahmegeräten
verdrahtet geht sie in die Moscheen, sie dokumentiert den ungeheuren,
nicht minder spendenfreudigen Haß der dortigen "Gläubigen" gegen Amerika
und Israel, sie sichtet gewaltige Materialmengen, filtert den bislang
unbekannten Kontext zwischen Islamisten und "humanitären Organisationen"
sowie eine Anlaufadresse heraus, die Saudi-Arabien als zentralen
Finanzier offenlegt.
Judith kann keinen Stein wenden, "ohne daß unter ihm
die Asseln hervorhuschen" und immer gleiche Seilschaften und
Nabelschnüre des islamischen Terrors offenbaren: die saudifinanzierte
Islamische Weltliga, ihren Ableger Rabita, die Hamas und ihren
gemeinsamen Geist der Muslimbruderschaft. Im Maße des
Ermittlungsfortschritts treten FBI und CIA allerdings auf die Bremse.
Wenn sie Kooperation mit wichtigen Behörden wie der Aktien- und
Steuerfahndung gesucht hätten, wären Hillary Clinton und Bush jr. nicht
zu Spendenempfängern von islamischen Terrorfinanziers geworden. Geradezu
lebensrettend hätten sich die Zusammenhänge auswirken können, die schon
im Vorfeld des 11. September zwischen dem Anschlag auf das World Trade
Center im Jahre 1993, den amerikanischen Vereinen, den saudischen
Terrormäzenen und – nicht zuletzt - Al-Qaida hervorgetreten waren.
Die Recherchen Judiths lassen für die deutschen
Verhältnisse beklemmende Parallelen erkennbar werden. Auch hierzulande
scheinen Politik und Sicherheitsorgane von der Saudi-Connection
fasziniert zu sein. Sie hofieren den "Zentralrat der Muslime", obwohl
etwa die Hälfte seiner Vereine unter offizieller Kontrolle der
Muslimbrüder steht. Zu ihnen soll auch der Vorsitzende selbst gehören,
dessen "Charta" mit den Ideen der Muslimbrüder und der Hamas-"Charta"
keineswegs kollidiert. Abgesehen davon, daß Grünen-"Politiker" Ströbele
unlängst in Berliner Hamas-Reihen mitmarschierte, die "Juden sind Tiere"
skandierten, erscheint der oberste "Zentralrat" als Vertreter der
Rabita, jener seit Jahren mit Terrorfinanzierung befaßten Organisation.
So ist nur logisch, daß er vor kurzem von einem Teilnehmer im Umfeld des
Djerba-Anschlags als derjenige benannt wurde, der ihn für eine
Ausbildung in Medina rekrutiert hat.
Inzwischen reichen bereits höchste Vertreter der
deutschen Politik, Kirchen und Kulturszene solche Kontakte als
"angenehme Gesprächspartner" herum, zu denen auch Milli Görüsh gehört,
der türkische Radikal-Verband mit Muslimbruder-Verbindung. So kann kaum
verwundern, daß ein prominenter Beamter des BKA am Rande eines
kürzlichen Journalistenforums der Wertung dieser Situation als "Toleranz
vor Sicherheit" nicht widersprach. Im Dienst des Islamismus entstehen in
Deutschland Service-Eliten, die auf islamkritische Impulse eher
empfindlich bis aggressiv reagieren. So z.B. auf Buchautor U. Ulfkotte,
dessen Analysen der deutschen Islamradikalen sich zwar weniger mit der
zentralen Rolle von Muslimbruderschaft und Rabita, dafür umso mehr mit
der bestimmenden Rolle einiger weniger Islamfamilien in Verbindung mit
deutscher Inkompetenz beschäftigen. So kann der Muslimbruder Zaydan die
Behörden jahrelang über seine radikalen Verbindungen belügen, nach
Enttarnung allerdings nicht abgeschoben werden, weil eben diese
Zugehörigkeit im Heimatland angeblich Kerker und Folter bedeutet.
Was die aufschlußreiche Lektüre der
"Terroristenjägerin" und ihre Parallelen zum deutschen "Dialog mit dem
Islam" vor allem offenlegen, ist die fragwürdige "Toleranz" für Elemente
wie die islamistischen Vereine, welche die Freiheit, die sie im
Westsystem genießen, zur Beseitigung dieses Systems mißbrauchen. In
ihrer Islamförderung sind die hiesigen "Verantwortlichen" schon längst
von einer dubiosen Dynamik erfaßt worden, die Züge einer politischen
Religion anzunehmen scheint. Wer wider besseres Wissen den
terrorbereiten Islamismus fördert, handelt rechtswidrig, wer ihn
"islamisch korrekt", also unter Abwehr unbequemer Wahrheiten fördert,
handelt eher dogmatisch und quasi-religiös. Beides stellt die Demokratie
und ihre gestaltenden Kräfte auf einen harten, eben islamischen
Prüfstand. Hier werden sich Opportunismus und Korruption der -
vorwiegend männlichen – Proislamisten vom Mut der Frau Judith beschämen
lassen müssen.
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