Michael Brenner, Geschichte des Zionismus
Beck Verlag, München 2002
Euro 7,90[Bestellen?] |
Im Moment mangelt es
nicht an Diskussionen über den Nahostkonflikt. Erschreckend
ist dabei aber oft die Unkenntnis und die
Verallgemeinerungen in Sicht auf den Zionismus. Im Münchner
Beck-Verlag erschien eine lesenswerte und
allgemeinverständliche Darstellung der Geschichte des
Zionismus, die eine knappe Einführung in das Thema
ermöglicht und jedem ans Herz gelegt sei.
Der Beck-Verlag konnte
für die "Geschichte des Zionismus" in der Reihe
Wissen
Michael Brenner, Professor für jüdische Geschichte und
Kultur an der Universität München, als Autor gewinnen.
Brenner gelingt es auf 120 Seiten einen profunden Überblick
zu geben, der weder in Details einer Spezialliteratur
abtaucht, noch fleischloser Lexikonartikel ist.
"Nur wenige nationale Bewegungen haben de historischen Gang
eines Volkes so radikal verändert wie der Zionismus die
jüdische Geschichte
während des letzten Jahrhunderts." Diese Entwicklung
behandelt Brenner in sechs Kapiteln, von der Vorgeschichte
des politischen Zionismus bis zur Wandlung der zionistischen
Idee nach der Staatgründung Israels. Er geht dabei auch
verschiedenen Gründermythen nach, die beispielsweise die
Parole vom "Land ohne Volk für ein Volk ohne Land"
beinhalten.
Der internationale
Vergleich und schließlich die jüngsten Entwicklungen in
Israel selbst runden das Bild ab und kommen zu dem Schluß:
"´Wenn Ihr wollt, so ist es kein Traum...´ lautete Theodor
Herzls vielfach zitierte Devise. Der Zionismus hat sein
wichtigstes Ziel erreicht: die Errichtung eines jüdischen
Staates. Die Grundlage hierfür war ein grandioser Plan eines
politischen Visionärs. Diesem Staat sichere Grenzen, inneren
Frieden und Koexistenz mit seinen Nachbarn zu verschaffen –
dies bleibt dagegen ein noch immer in weite Ferne gerückter
Traum." |