"Feuchtwanger
macht süchtig."
Süddeutscher Rundfunk
Lion Feuchtwanger:
Die historischen Romane und die Josefus-Trilogie
Lion Feuchtwanger gilt als unbestrittener Meister des
historischen Romans. Er entwirft nicht nur opulente, überaus spannend
arrangierte Szenarien von den Kämpfen und Leidenschaften vergangener Zeiten.
Seine Bücher sind stets auch hellsichtige, aufklärerische Reflexionen seiner
eigenen Zeit.
Lion Feuchtwanger, 1884 (München) 1958 (Kalifornien), war
Romancier und Weltbürger. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind
in über 20 Sprachen erschienen. Als Lion Feuchtwanger mit 74 Jahren starb,
galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache.
Die Lebensstationen von München über Berlin, seine ausgedehnten Reisen bis
nach Afrika, das Exil im französischen Sanary-sur Mer und im kalifornischen
Pacific Palisades haben den Schriftsteller, dessen unermüdliche
Schaffenskraft selbst von seinem Nachbarn in Kalifornien, Thomas Mann,
bestaunt wurde, zu einem ungewöhnlich breiten Wissen und kulturhistorischen
Verständnis geführt.
15 Romane sowie Theaterstücke, Kurzgeschichten,
Berichte, Skizzen, Kritiken und Rezensionen hatten den Freund und
Mitarbeiter Bertold Brechts zum "Meister des historischen und des
Zeitromans" (Wilhelm von Sternburg) reifen lassen. Mit seiner
"Wartesaal-Trilogie" erwies sich der aufklärerische Humanist als
hellsichtiger Chronist Nazi-Deutschlands.
Eine von der Aufbau Verlagsgruppe neu verlegte Kassette
versammelt die folgenden historischen Romane: "Die Jüdin von Toledo", "Jud
Süß", "Der falsche Nero", "Goya" und "Die häßliche Herzogin".
Diese
Reihe gehört ebenso wie die spannungsvolle
Josefus Trilogie in die erste Reihe der Weltliteratur.
In der Josefus Trilogie, erneut verlegt 2002, erzählt Feuchtwanger,
ebenfalls mit den Freiheiten eines historischen Romans, das Leben des
jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus (37 - 100 u.Z.), der vom
brennenden Ehrgeiz erfüllt ist, beides zu sein: Jude und Römer, Israelit und
Weltbürger. Doch die Gegensätze drohen ihn zu zerreißen und zerstören seine
Familie. Am Ende verlässt er das einst so umworbene Rom und kehrt zurück an
seinen Ursprung. Durch die Beschreibung des Lebens des Josephus, der
Verhältnisse im damaligen Palästina und am römischen Hof werden auch Fragen
der Gegenwart wie Nationalismus oder Weltbürgertum diskutiert.
Die
Josefus Trilogie enthält drei Romane Lion Feuchtwangers: "Der
jüdische Krieg", "Die Söhne" und "Der Tag wird kommen"
Lion
Feuchtwanger: Die historischen Romane. 5 Bände in einer Kassette. 2402
Seiten, Euro 29,90, Titel-Nr.: 305620, Broschur, Aufbau Taschenbuch Verlag,
11-2004, ISBN 3-7466-5620-6
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Lion
Feuchtwanger und Josefus Flavius:
Der jüdische Krieg |
Pressestimmen:
Feuchtwanger stellt keine kulturgeschichtlichen Kolossalgemälde vor den
Leser hin, deren Anblick Langeweile und Gähnen verbreitet. Er gibt dem
historischen Hintergrund die Farben gleichsam nebenbei, mit der
selbstverständlichen Sicherheit eines, der sich in die Zeit, ihre
Gewohnheiten und Gebräuche, ihre Gesittung und Gesinnung völlig
eingelebt hat ... . Aber dem Dichter gelingt noch mehr und
Entscheideneres: nicht nur hinter, sondern vor allem in den Gestalten
selbst, durch ihr Wesen, ihr Fühlen und Handeln ihr Jahrhundert greifbar
lebendig zu machen.
Freie Zeit (28.09.1952)
Feuchtwanger wird von vielen Kennern in einem Atemzug mit Thomas Mann
genannt. Als Beleg für seinen hohen literarischen Rang mag man die
"Josephus-Trilogie" nehmen. Flavius Josephus ist ein
Geschichtsschreiber, der sich als Weltbürger sieht - ein Mann, der das
Römische und Jüdische in sich vereint. Feuchtwanger gelingt ein
faszinierendes Panorama dieser Zeit und ihrer Menschen.
Darmstädter Echo (23.03.02)
Lion Feuchtwanger (1884–1958) was born in Munich, and started to work as
an editor and critic. After the First World War, he completed works such
as 'Die häßliche Herzogin' and 'Jud Süß', that made him world famous. He
fled from the Nazis to France where he wrote the 'Wartesaal' and
'Josephus'-trilogies. Since 1940, he lived and worked in the USA. |
"Wenn das Unanständige nützlich ist, muß man es tun, und hernach muß
man sich Skrupel machen." - Der römische Kaiser Vespasian, als er
lorbeerbekränzt im Triumphzug sich huldigen läßt, rechtfertigt mit
dieser zweckmäßigen Philosophie die Greuel der Römer an den Juden.
Was auch immer in Judäa, in Jerusalem, geschah, was er befahl oder was
er geschehen ließ - die aufsässigen jüdischen Provinzen sind besiegt,
das römische Weltreich ist gefestigt. Skrupel? Unter den Herren des
zweiten Adels, auf den Steinbänken der Großen Rennbahn, unter den
dreihundertdreiundachtzigtausend Menschen, die gekommen sind, den Sieger
zu feiern, die Verlierer zu verhöhnen, sitzt auch der Priester und
Feldherr und nunmehrige Vertraute Vespasians, der Jude Josef Ben
Matthias.
Einst Sympathisant der "Rächer Israels", der rigorosen Vertreter
nationaler Selbstständigkeit, später sich kosmopolitischen Ideen
öffnend, schrieb er den Psalm des Weltbürgers: "...ein Knecht ist, wer
sich festbindet an ein einziges Land..." Von den Juden mit dem Großen
Bann belegt, unter den Römern ein Fremder, nimmt Josef Ben Matthias den
Auftrag Vespasians an, die Geschichte des jüdischen Krieges zu
schreiben. Denn er, Augenzeuge von Anfang an, hat alles gesehen, die
Kämpfe, die Zerstörung des Tempels, das Leiden und das Siegen. Und nun
noch dies, das große Schauspiel des Triumphs...
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03-12-04 |