Das Berliner Telefonbuch von 1941:
Namen, Nummern, Naziterror
Beckmann, Andreas, Kusch, Regina
16 Seiten (Booklet), ISBN 3-89813-188-2
15,95 € (unverbindl. Preisempfehlung)
Audiodateien (RealAudio):
Coper, Berl; Dr. Konsulent 35 34 78
Huth,
Erna 22 34 64
|
Von Lale Andersen bis Konrad Zuse: Mit 315.000
Einträgen liefert das Telefonbuch von 1941 einen ungewöhnlichen
Querschnitt durch die Berliner Gesellschaft. Noch stehen hier Opfer
und Täter des NS-Regimes, verfemte Künstler und NS-Funktionäre
unmittelbar nebeneinander. |
[Bestellen?]
In ihrem
zeitgeschichtlich fesselnden Feature porträtieren Regina Kusch und
Andreas Beckmann neun Lebensgeschichten der unterschiedlichsten
Fernsprechteilnehmer, die der Historiker Hartmut Jäckel zusammengetragen
hat. Darunter sind prominente Namen wie Sepp Herberger oder Erich
Kästner, aber auch ein Generaloberst und ein jüdischer Rechtsanwalt. Mit
ihren sehr heterogenen Biographien öffnen sie einen neuen,
differenzierten Blick auf die Gesellschaft im NS-Regime.
»Verblüffende Perspektiven der Ambivalenz einer Diktatur.
Ein Personenlexikon des Terrors wie des Widerstands.«
Der Tagesspiegel
Panoptikum einer Gesellschaft:
Das Berliner Telefonbuch von 1941 sollte das letzte sein, das in der
Hauptstadt des Dritten Reichs erscheint.
|
Amazon.de Audiobook-Rezension:
Auf einem Flohmarkt entdeckte der Politikprofessor Hartmut Jäckel
eine Ausgabe des Berliner Telefonbuchs von 1941. Friedlich
nebeneinander aufgereiht fanden sich da Täter und Opfer der NS-Zeit,
Nazigrößen neben Künstlern, Mitläufer, Seite an Seite mit
Widerständlern. Dies brachte Jäckel auf die Idee, anhand von 231
Kurzbiografien unterschiedlichster Fernsprechteilnehmer, Geist und
Ungeist im Hauptstadtalltag unter dem Hakenkreuz zu dokumentieren. |
Namen wie Kästner, Erich, Dr., Charlottenburg 960490,
tauchen auf, der eine Art politischer Zersetzungsarbeit unter den Augen
der Nazis betrieb. Für Herberger, Josef, Bülowstraße 89, 211052,
Reichstrainer des Deutschen Fußballbundes hingegen, gab es nur eine
Politik, die des "sauberen, anständigen Sportsmannes". Andersen, Lale,
mit Auftrittsverbot belegt, da sie mitten im Krieg Freundschaften zu
Juden pflegte, singt noch einmal ihr Lili Marleen. Juden war seit
einem Jahr der Telefonanschluss verboten. Die Geschichte Berl Copers
zeigt, wie man ohne den für Juden zwingend vorgeschriebenen Beinamen
"Israel" trotzdem Eintrag im Telefonbuch fand. Gestützt auf Auszüge aus
Jäckels Buch (Menschen
in Berlin - Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt),
haben die Journalisten Regina Kusch und Andreas Beckmann aus Lebens- und
Leidenswegen, sowie zahlreichen Original-Tondokumenten, ein beklemmendes
Großstadthörspiel aus dunkler Zeit gemacht.
(Ravi Unger)
Feature; 1 CD mit Booklet 16 S.; 50 min.; 11 Tracks.
[Bestellen?]
hagalil.com
28-04-02
|