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Die Neue Rechte in Frankreich

Die französische ‚Nouvelle Droite‘ (Neue Rechte) bezeichnet eine spezifische Strömung innerhalb der antidemokratischen extremen Rechten, die in den späten 1960er Jahren entstanden ist…

Die damalige „Neue Rechte“ entstand vor dem Hintergrund des Scheiterns des rechtsextremen Aktivismus und Militarismus während der Hochphase der französischen Kolonialkriege. Sie versuchte die theoretischen Lehren aus dessen historischem Misserfolg, und zugleich aus den „Fehlentwicklungen“ des deutschen Nationalsozialismus – aus rechter Sicht -, zu ziehen. Ihre Vordenker erwiesen sich als Meister darin, Ansätze und intellektuelle Versatzstücke, die aus anderen Denktraditionen stammten, aus ihrem Zusammenhang zu reißen, „umzudrehen“ und in ihren eigenen Diskurs einzubauen.

Bernhard Schmid untersucht in einem Essay, der im Unrast Verlag erschienen ist, Entwicklung, Ideologie und Strategien der französischen „Neuen Rechten“. Neben ihren unterschiedlichen Positionen zu Fragen der Einwanderung, Ökonomie, Bildungspolitik u.a., stellt er außerdem ihre führende Köpfe vor.

Die Nouvelle Droite ist keine Massenbewegung und unternimmt derzeit auch keine Versuche in diese Richtung, betont Schmid. Vielmehr geht es ihr darum auf die politische Rechte, „hinter den Fassaden von Parteien oder Bewegungen, in unspektakulärer Form“ einzuwirken. Als wirksame Gegenstrategie gelte es, so Schmid abschließend, „hinter den vordergründigen Merkmalen, hinter den einzelnen Buchstaben die Melodie des Ganzen, die Gesamtlogik herauszuarbeiten – um sie letztendlich kompromisslos zu bekämpfen.“

Bernhard Schmid: Die Neue Rechte in Frankreich
Unrast Verlag 2009, br., 72 Seiten, Euro 7,80, Bestellen?